Schulkindbetreuung, Mittagsbetreuung, Hortangebot. Diese Schlagworte sind für die SPD für die Bereitstellung einer familienpolitischen Infrastruktur von großer Bedeutung. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichstellung von Frauen und eine verantwortungsvolle Familienpolitik sind untrennbar mit dem strukturellen Betreuungsangebot verflochten.
Was aber ist denn der Unterschied zwischen Mittagsbetreuung und Hortangebot? Für den SPD-Gemeinderat und 3. Bürgermeister Alexander Herkner war es erschreckend welches Unwissen sogar in Teilen des Gemeinderats Bernau hinsichtlich der unterschiedlichen Betreuungsangebote vorherrscht, obwohl dort die Entscheidungen für die künftige Kinderbetreuung gefällt wurden und er als Kindergartenreferent seine Sichtweise sehr deutlich geäußert hatte!
Alexander Herkner bezweifelt, dass ein Ganztagsschulangebot in den kommenden Jahren in Bernau realisiert wird. Und der Betreuungsbedarf für die Schulkinder ist immens und wird in den kommenden Jahren noch steigen! So musste das Angebot für die Mittagsbetreuung gedeckelt werden weil nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten.
In seinem Antrag hinsichtlich der Schaffung von zusätzlichen Kindergartenplätzen hatte der Gemeinderat, der auch SPD-Ortsvorsitzender und seit dem Jahr 2002 Kindergartenreferent ist, einen Neubau auf dem alten Sportplatz mit zusätzlichem Hortangebot beantragt. Dieser Antrag wurde von dem Bürgermeister, der Bernauer Liste, den Grünen und der ÜWG abgelehnt (7 zu 10 Stimmen).
Was aber ist so vorteilhaft einer Hortbetreuung gegenüber der in Bernau angebotenen Mittagsbetreuung? Die Hortbetreuung wird über das Bayerische Kinderbildungs- und betreuungsgesetz (BayKiBiG) geregelt, bei der Betreuung ist zwingend pädagogisch qualifiziertes Personal eingesetzt, in er Regel staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher. Im Mittelpunkt der Betreuung steht der zielgerichtete Erwerb von Basiskompetenzen. Zu den Basiskompetenzen zählen zum Beispiel personale Kompetenzen, Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext, der kompetente Umgang mit Veränderungen und Belastungen und lernmethodische Kompetenzen. Mit einer Hortbetreuung wäre auch das Thema Ferienbetreuung gelöst, hier fordert die SPD seit vielen Jahren ein vernünftiged und wirklich familiengerechtes Angebot und kein "Feigenblatt". Da ein Hort, wie auch Kindergarteneinrichtungen, nur 30 Schließtage im Jahr hat kann ein erheblicher Teil der Ferien betreuungstechnisch abgedeckt werden.
Aufgrund der Standortentscheidung für das bisherige TSV-Sportheim hat der Gemeinderat mit den Stimmen der Bernauer Liste, den Grünen und der ÜWG eine einmalige Chance vertan eine ganzheitliche Betreuung und somit umfassenden familienpolitischen Standortfaktor zu schaffen. Schade!
Die Einrichtung einer Hortbetreuung in den kommenden Jahren wird angezweifelt, wenn der Bürgermeister und der Gemeinderat die vielen begonnenen "Baustellen" (z. B. Fahrradwege, Gestaltung Chiemseepark Bernau-Felden, Parkplatzerweiterung in der Dorfmitte) realisieren will.
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